Tanzen ist ein wahres Geheimrezept.
Tanzen und Gesundheit sind eng miteinander verbunden. Tanzen ist gut für Körper, Seele und Geist. Ich kenne nicht viele Sportarten, von denen man diese dreifache Wirkung ebenfalls behaupten kann. Bei anderen Bewegungsarten bleibt oft eine Komponente auf der Strecke. Wie Tanzen aus medizinischer Sicht wirkt, habe ich in dem Buch „Tanzen ist die beste Medizin“ von Dr. Julia F. Christensen und Dr. Dong-Seon Chang erfahren. In diesen Artikel fließen viele Erkenntnisse der beiden Forscher und Tanzliebhaber ein.
Tanzen ist gut für unseren Körper.
Wenn wir tanzen, bringen wir unseren Kreislauf ordentlich in Wallung. Das Schöne daran ist: Wir schwitzen und es macht sogar Spaß. Ein Gesellschaftstanz dauert in der Regel ca. drei Minuten. In den Tanzstunden tanzen wir oft mehrere Tänze hintereinander durch. Dadurch wird die Kondition und die Fitness der Tanzpaare gesteigert. Das erinnert mich an meinen ehemaligen Tanzschüler Rico, der mit einem großen Handtuch um seine Schultern gelegt, in jede Tanzstunde kam. Man hätte denken können, dass er auf dem Weg in ein Fitnessstudio war. Aber nein! Er kam tanzen. Nach der Tanzstunde war dieses Handtuch vollgeschwitzt. Tanzen kann als leichtes und regelmäßiges Ausdauertraining betrieben werden. Unser Körper und unser Herz werden dabei ordentlich durchblutet. Deswegen wird Tanzen auch bei Herz Erkrankungen empfohlen.
In einer 60-minütigen Tanzstunde könnt Ihr ca. 330 – 350 Kalorien verbrauchen. Dabei kommt es nicht darauf an, wie gut Ihr tanzen könnt. Mit einem regelmäßigen Tanztraining kann dem ein oder anderen überschüssigen Kilo der Kampf angesagt werden. Besonders gut zum Fett verbrennen sind die bewegungsreichen Tänze wie Jive, Salsa, Samba oder Quickstepp.
Wer regelmäßig tanzt, stärkt seine Muskelzellen im gesamten Körper und fördert gleichzeitig seine Koordination. Kennt Ihr das feine, leicht knackende Geräusch aus euren Beinen, wenn Ihr in die Hocke geht? Das sind Eure Faszien, die Muskeln und Organe umgeben. Die Faszien verkleben im Laufe der Jahre. Die schnellen Bewegungen beim Tanzen helfen dabei, die Faszien in Schuss zu halten. Neben den Faszien profitieren auch unsere Sehnen und Bänder vom Tanzen, da sie in der Bewegung gut durchblutet werden.
Tanzen steigert zudem die Aufmerksamkeit- und Reaktionsfähigkeit. Besonders wenn es um das Thema Führung beim Tanzen geht, sind schnelle Reaktionen der Damen gefragt. Die Männer setzen Führungssignale und die Ladies erkennen diese und reagieren innerhalb weniger Sekunden darauf.
Tanzen ist gut für unsere Seele.
Tanzen ist ein ideales Ventil, um der Seele freien Lauf zu lassen. Dafür sorgen die viele schönen Bewegungen sowie die Musik beim Tanzen. Ihr könnt Euch bei einer Runde Jive auspowern oder bei einer Runde Bachata oder Langsamer Walzer die Augen schließen und einfach nur die Bewegungen genießen. Tanzen ist ein idealer Ausgleich und kann unser Wohlbefinden auf vielfältige Weise bereichern. Ihr könnt in der Tanzstunde vom Alltag abschalten, Freude am Tanzen erleben oder die gemeinsame Quality time mit dem Partner oder der Partnerin genießen.
Tanzen lernen oder die Führung beim Tanzen zu übernehmen, kann das Selbstbewusstsein steigern. Die Männer macht es oft stolz, wenn sie ihre Dame gut führen können. Die Ladies hingegen schätzen es, beim Tanzen das eigene Körpergefühl zu stärken. Ihr habt die Möglichkeit beim Tanzen Euch selber zu reflektieren und dabei viel über Euch selbst oder über Euch als Paar zu lernen. Paartanzen kann als Spiegel der Beziehung gesehen werden: Wie geht Ihr beim Tanzen miteinander um? Schafft Ihr es Geduld aufzubringen? Wie könnt Ihr Euch gegenseitig beim Tanzen lernen helfen? Bei all diesen Fragen könnt Ihr Euch auch als Paar reflektieren. Ob mit oder ohne Partner, in einem Tanzkurs nehmt Ihr am gesellschaftlichen und geselligen Leben teil. So hilft Tanzen gegen Einsamkeit und gibt die Möglichkeit neue Kontakte und Bekanntschaften zu knüpfen.
Tanzen ist gut für unseren Geist.
Tanzen fördert den Geist und das egal in welchem Alter. Sobald Ihr in der Tanzstunde seid, müsst Ihr Eure ganze Aufmerksamkeit auf die neuen Tanzschritte richten. Besonders Menschen, die beruflich oder privat sehr eingespannt oder gestresst sind, hilft das Tanzen ideal, um einmal komplett abschalten zu können. Durch die Verlagerung unserer Konzentration auf die Tanzschritte werden alltägliche Gedanken in den Hintergrund verdrängt. So hilft Tanzen dabei Stress abzubauen. Das ist sogar bewiesen: Ein Anzeichen für Stress können erhöhte Entzündungswerte im Blut sein. In einer Studie wurden über 4.000 Menschen zu Ihren Hobbies befragt. Diejenigen, die in ihrer Freizeit tanzten, hatten geringere Entzündungswerte im Blut, im Vergleich zu Studienteilnehmer, die anderen Freizeitbeschäftigungen nachgingen. Es ist sogar nachgewiesen, dass das Stresshormon Cortisol beim Tanzen abnimmt, was vor allem auf die Bewegung zu Tanzmusik zurückzuführen ist. Aufgrund der gemeinsamen Bewegung wurde beim Tanzen auch nachgewiesen, dass das Sexualhormon Testosteron zunehmen kann. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass Tanzen auch gut ist, um seine Konzentration und sein Gedächtnis zu schulen. Am wichtigsten ist dabei die Regelmäßigkeit. Eine Stunde Tanzkurs pro Woche reicht aus, um sich mit den neuen Tanzschritten kontinuierlich zu beschäftigen. So wird Euch das Tanzen Schritt für Schritt leichter fallen und Ihr werdet an den Punkt kommen, wo Ihr über die Tanzschritte gar nicht mehr bewusst nachdenken müsst, weil Ihr sie wie im Schlaf beherrscht. Dass Tanzen auch ein gutes Training für das Gehirn ist, wurde mehrfach wissenschaftlich belegt. Der positive Einfluss auf unsere Gehirnfunktionen kommt beim Tanzen durch den Mix aus Bewegung und Musik. Im Vergleich zu einem standardmäßigen Fitness Programm haben Wissenschaftlich bei Tänzern feststellen, dass sich nach ca. sechs Monaten Tanztraining sogar neue Nervenzellen entwickeln können. Tanzen hilft also definitiv dabei, geistig fit zu bleiben.
Fazit: Tanzen ist gut für …
- Muskeln, Faszien, Sehnen & Bänder
- Kondition & Fitness
- Reaktionsfähigkeit, Konzentration & Aufmerksamkeit
- Förderung der Gehirnfunktionen & des Gedächtnis
- das eigene Körpergefühl
- Menschen, die sich gestresst fühlen
- Menschen, die unter Herzkrankheiten leiden
- die eigene Ausgeglichenheit